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Japan Blog

Fuji-san (Mount Fuji) - 5 Seen Tour

Japan im Frühling, unterwegs im Land der aufgehenden Sonne

Reiseblog24 | Fuji-san (Mount Fuji) - 5 Seen Tour

Mythos Fuji

Eine Reise zu Japans heiligem Berg und seinen fünf funkelnden Seen

Es gibt Orte auf dieser Welt, die man nicht einfach besucht – man erlebt sie mit allen Sinnen. Der Fuji-san, Japans heiliger und ikonischer Berg, ist genau ein solcher Ort. Schon beim ersten Blick auf seinen nahezu perfekten Vulkankegel spürt man, dass dieser Moment mehr ist als nur ein Blick auf ein bekanntes Postkartenmotiv – es ist eine Begegnung mit einem jahrhundertealten Symbol, das tief berührt.

 Bereits während der Anreise in die Fuji-Region wurde ich von seiner majestätischen Präsenz begleitet. Über 100 Kilometer entfernt zeichnete sich der Gipfel am Horizont ab – ruhig, kraftvoll, fast schon ehrfürchtig geduldig. Für mich war der Besuch nicht einfach ein weiterer Punkt auf der Karte, sondern die Erfüllung eines langgehegten Traums. Mein Weg führte mich in die Region der Fuji Fünf Seen – Kawaguchi, Saiko, Yamanaka, Shoji und Motosu. Jeder dieser Seen besitzt seinen ganz eigenen Charakter. Der Lake Kawaguchi verzaubert etwa mit seinem perfekten Spiegelbild des Fuji bei Sonnenaufgang, während man am abgelegenen Lake Shoji fast schon eine spirituelle Stille erlebt. Ich habe sie alle besucht – mit offenem Herzen und Kamera im Gepäck – und dabei nicht nur fantastische Fotos, sondern auch bleibende Eindrücke gesammelt.

In diesem Beitrag nehme ich dich mit auf meine persönliche Route rund um den Fuji. Ich zeige dir die schönsten Plätze zum Staunen, gebe praktische Reisetipps für die Region und teile kulturelle Höhepunkte, die du nicht verpassen solltest. Begleite mich auf einer Reise, die weit über das bloße Fotografieren hinausgeht – hin zu einem Erlebnis, das bleibt.

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Der stille Riese
und die laute Pilgerreise zum Fuji-san

Der Fuji ist mehr als nur ein Berg. Für viele – auch für mich – ist er ein Traum. Ein Symbol. Eine Einladung zur inneren Einkehr. Und gleichzeitig eine Bühne für das weltweite Selfie-Fest mit Kirschblütenfilter.

Ich erinnere mich noch genau: Es war einer dieser seltenen Momente, in denen alles passte – der Schrein am Seeufer spiegelte sich im stillen Wasser, der Nebel stieg langsam über die Hügel, und der Fuji-san stand da wie immer: geduldig, majestätisch, schweigend. Ein Anblick, der das Herz berührt. Und nein, wir waren natürlich nicht allein. Aber wir hatten den Wecker bezwungen und standen bereits beim ersten Licht des Tages an unserem Spot – zusammen mit einer Handvoll anderen Wahnsinnigen, die dasselbe vorhatten.

Was danach kam, war weniger Zen und mehr Festival. Ab 7 Uhr erwacht rund um den Fuji ein erstaunlich gut organisierter Ausnahmezustand. Menschen aus aller Welt, ausgerüstet mit Stativen, Drohnen, Selfiesticks und der inneren Überzeugung, dass genau sie heute das ikonischste Bild dieses Berges schießen werden. Die Realität? Schlangen. Lange Schlangen. Für einen Fotospot. Für ein Torii. Für einen Parkplatz. Und manchmal – ungelogen – auch für das Gefühl, dabei gewesen zu sein. Besonders absurd wird es beim Tenku no Torii, dem „Torii im Himmel“. So himmlisch ist der Ort inzwischen gar nicht mehr. Es gibt Eintritt. Es gibt Zeitlimits (drei Minuten pro Person – stell dir das mal beim Sonnenaufgang vor!). Und es gibt inzwischen sogar ein zweites Torii, weil das erste den Instagram-Traffic nicht mehr bewältigen kann. Willkommen im Zeitalter der spirituellen Massenveranstaltung.

Und dann wäre da noch die Chureito-Pagode. Der Klassiker unter den Fuji-Motiven – rote Pagode, Kirschblütenmeer, Fuji im Hintergrund. Romantik pur, oder? Ja. Wenn man sich nicht gerade mit 200 anderen Besuchern über die Terrassen schiebt, auf der verzweifelten Suche nach einem Spot, an dem weder Ellenbogen noch Handybildschirme ins Bild ragen.

  •  Aber weißt du was? Trotz allem ist es magisch.

Nicht, weil du den Fuji für dich allein hast. Sondern trotzdem. Wenn du dich dem Trubel entziehst, den Sonnenaufgang abwartest oder irgendwo abseits einen stillen Platz findest, dann spürst du ihn – diesen Moment. Den Fuji-Moment. Ganz leise. Ganz echt. Und vielleicht ist das auch die größte Lektion des stillen Riesen: Er ist immer da. Aber ob du ihn wirklich siehst, hängt davon ab, wann und wie du hinschaust.

Fuji Panorama Straße
Fünf Seen, tausend Perspektiven, ein Vulkan

Es gibt Straßen, die bringen dich von A nach B – und es gibt die Fuji Panorama Straße. Sie führt dich nicht nur irgendwohin, sondern mitten hinein in eine japanische Traumkulisse, in der der Fuji-san höchstpersönlich als Hauptdarsteller auftritt. Links der See, rechts der See, vorne der Fuji – und irgendwo dazwischen stehst du, mit offenen Augen, offenem Mund und vermutlich auch offener Kameratasche.

Auf der Nordseite des Fuji reihen sich die silberglänzenden Fünf Seen wie glitzernde Perlen an einer unsichtbaren Schnur. Jeder einzelne davon hat seinen ganz eigenen Charakter:

Da gibt es Brücken, die dramatisch Ufer verbinden, Seilbahnen, die dich auf neue Perspektiven katapultieren, und stille Ecken, in denen Angler mehr innere Ruhe finden als in einem ganzen Zen-Kloster.

Welcher See am Ende wird dein Favorit? Gute Frage – nimm dir Zeit und finde es selbst heraus. Spoiler: Es gibt keine falsche Wahl.

Und für alle, die lieber im Zelt schlafen als im Ryokan: Die Campgrounds entlang der Seen sind ein echter Geheimtipp. Wer einmal direkt am Seeufer mit Blick auf den morgendlichen Fuji-san aufgewacht ist, weiß, wie sich stille Ehrfurcht anfühlt – und dass kein Hotelkissen der Welt gegen das Rascheln des Zeltstoffs und den Blick auf einen aktiven Vulkan ankommt.

Auch spirituell ist einiges geboten – Schreine, Toriis, Seepromenaden, Seilbahnen und manchmal auch ganz einfach das Gefühl, im Moment angekommen zu sein. Ob du die Stimmung eines Volksfests genießen oder lieber barfuß auf dem Moos vor einem Tempel meditieren willst: beides geht. In Japan sowieso.

Weitere Highlights, wenn du noch Energie hast:

  • Lake Ashino – Bilderbuchblick auf den Fuji inklusive.
  • Hakone-Komagatake Ropeway – für den Luftsprung in die Wolkenperspektive.
  • Tateishi Park – wo die Fotospots fast schon unanständig gut sind.
  • Ise-Schrein – spirituelles Zentrum Japans (aber Finger weg vom Auslöser, Fotografieren verboten!).
  • Futamigaura bei Sonnenuntergang – zwei Felsen, ein Torii und ein goldener Himmel.

Und dann wäre da noch: Kamakura

  • Der Große Buddha (Daibutsu) mit abendlichem Sonnenschein im Gesicht – als würde er meditativ Vitamin D tanken.
  • Hase-Dera-Tempel mit Blick aufs Meer und einer Armee kleiner Jizo-Figuren, die irgendwie gleichzeitig rührend und fotogen sind.
  • Der Rest? Kann man machen – Engakuji, Kenchoji, Tsurugaoka-Hachimangu – aber ehrlich: Manchmal ist weniger Zen einfach mehr.
Gastro Tipps

Nach einem langen Reisetag in Japan – mit müden Beinen, staubiger Kamera und einem Kopf voller Tempel, Kirschblüten und Bahnansagen – darf eins nie fehlen: eine kulinarische Belohnung. Und ich verspreche euch, Japan liefert ab. Auch dann, wenn man denkt, der Tag sei eigentlich schon vorbei.

1. Imoyoshi Yakata – Einhorn zum Löffeln

Imoyoshi Yakata – klingt wie ein Nebencharakter aus einem Studio-Ghibli-Film, ist aber in Wahrheit ein Dessert-Tempel für Süßkartoffel-Fans mit Farbsinn. Was hier serviert wird, nennt sich Murasaki Imo Softcream, ist leuchtend lila, schmilzt fotogen im Sonnenlicht und schmeckt… na ja, wie die bessere Hälfte deiner Kindheit, nur ohne Milchzähne.

Der Geschmack? Eine Mischung aus Vanille, feinem Maronen-Aroma und einem Hauch „Oma backt Sonntags Süßkartoffelkuchen“. Wenn du jemals wissen wolltest, wie sich ein Einhorn in Pastell schmeckt – hier bekommst du eine ziemlich genaue Vorstellung.

2. Fuji-Yoshida: Fuji Tempura Idaten – Wenn der Name schon Hunger macht

In Fuji-Yoshida – keine zehn Minuten vom Fuji-san entfernt – liegt ein kleines Lokal mit großem Namen: Fuji Tempura Idaten. Klingt nicht nur episch, schmeckt auch so. Der Tempura-Teig ist hier keine beiläufige Panade, sondern ein Kunstwerk aus Knusprigkeit, das sogar den Da Vinci unter den Shrimp in Szene setzt.

Es gibt Tempura in allen denkbaren (und undenkbaren) Varianten: Gemüse, Fisch, Süßkartoffel, ja sogar Tempura-Ei. Und wie es sich für Japan gehört: dezent gewürzt, perfekt angerichtet und serviert mit einem Lächeln, das entweder Gastfreundschaft oder stille Schadenfreude über meine Essstäbchen-Skills ausdrückt.

Fazit: Wer sich durch Japan bewegt, sollte nicht nur auf Sehenswürdigkeiten achten, sondern auch auf Softeis und frittierte Köstlichkeiten am Straßenrand. Denn genau da liegt oft der wahre Zauber – irgendwo zwischen Einhornlöffel und Tempurakruste.

Michael Lieder | Reiseblog24
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Informationen zur Gegend

10 unterhaltsame, praktische und gut informierte Fakten zum Fuji-san, dem heiligen Riesen Japans

Der Fuji ist ein Frühaufsteher

Wer den Sonnenaufgang vom Gipfel sehen will, muss gegen Mitternacht los. Schlaf wird überschätzt – dafür gibt’s das legendäre „Goraikō“, den Sonnenaufgang der Götter.

Fuji-Kulinarik auf 3.000 Meter?

Auf dem Weg nach oben gibt’s Instant-Ramen – serviert in Blechhütten mit Sauerstoffmangel-Atmosphäre. Schmeckt besser, als es klingt. Vielleicht wegen der Höhenluft?

3776 Meter – aber nur gefühlt unendlich

Der Aufstieg dauert je nach Route 5 bis 10 Stunden. Und der Abstieg? Noch mal 3–5 Stunden Geröllrutschen. Deine Knie werden dich lieben. Achte bei der Planung darauf, ob der Fuji bestiegen werden darf, es gibt Zeiten im Jahr, an denen ein Aufstieg nicht möglich ist.

Fuji zeigt sich nur, wenn er will

Der Berg ist eine kleine Diva – an ⅔ der Tage im Jahr versteckt er sich hinter Wolken. Wer ihn sehen will, benötigt Glück, Geduld oder Photoshop.

Die besten Insta-Spots? Am See!

Die Klassiker: Kawaguchi-See mit Pagode, Chureito-Pagode mit Kirschblüten, Motohakone mit rotem Torii im See. Allesamt Fuji mit Sahnehäubchen – wenn das Wetter mitspielt.

Ja, du kannst mit dem Bus bis fast ganz hoch

Die Fifth Station ist mit dem Bus erreichbar – auf ca. 2.300 m Höhe. Ideal für alle, die „Ich war am Fuji“ sagen wollen, ohne jemals zu wandern.

Fuji-Onsen: Baden mit Bergblick

Es gibt zahlreiche heiße Quellen mit Blick auf den Fuji – z. B. das Benifuji no Yu. Du sitzt im dampfenden Wasser und schaust auf Japans berühmtesten Berg. Perfekt nach einem Sightseeing-Tag (oder um einfach gar nichts zu tun).

Süßkartoffel-Softeis ist Pflicht

Die lokale Spezialität heißt Murasaki Imo – ein lila Softeis aus Süßkartoffeln. Sieht aus wie Einhorn, schmeckt wie Japan. Gibt’s an fast jeder Ecke.

Fuji-Feeling ohne Höhenmeter: 5-Seen-Region

Rund um den Berg liegen fünf malerische Seen – ideal zum Wandern, Bootfahren oder einfach nur „Wow“-Sagen. Besonders chillig: der Saiko Iyashi no Sato Nenba, ein Freiluftdorf mit Bergblick.

Fuji kann auch Glamping

Rund um den Berg schießen stylische Glamping-Spots aus dem Boden – mit Holzdeck, BBQ und Fuji im Sonnenuntergang. Natur, aber mit WLAN und Heizdecke.

Ob du nun Fuji besteigst oder ihm einfach ehrfürchtig zu Füßen liegst – dieser Berg bleibt ein Erlebnis.

Mal majestätisch im Morgenlicht, mal schüchtern hinter Wolken – aber immer irgendwie magisch.

Und ganz ehrlich: Ein Onsen mit Fuji-Blick schlägt jede Gipfelbesteigung.

Michael Lieder | Reiseblog24
 
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Melanie auf Reisen
Gerade zur richtigen Zeit
Danke für die praktischen Hinweise zur Reisezeit und zur Unterkunft! Ich plane gerade meine erste Japanreise und dein Artikel kam genau zur richtigen Zeit. Gibt’s bald auch was über Japan im Sommer? 😊
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Marco_89
Kosten fehlen...
Der Beitrag ist wirklich schön geschrieben, aber mir fehlt ein bisschen die Info zu den Kosten vor Ort. Gerade Japan gilt ja als eher teuer – ein kleiner Abschnitt zu Tagesbudget oder Spartipps wäre super gewesen!
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TravelNerdChris
Danke für die Infos
Cooler Artikel, aber es wäre toll, wenn du noch ein bisschen mehr über das Essen geschrieben hättest! Streetfood, regionale Spezialitäten – das ist für viele (mich eingeschlossen 😄) ein Highlight jeder Reise.
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Helena87
Japan ist mein Traum
Klasse Beitrag! Besonders die Erklärungen zum Verhalten in öffentliche n Verkehrsmitteln und Restaurants waren sehr aufschlussreich . Perfekt für Japan-Reisende! Ich bin gespannt auf deine Berichte und hoffe, dass ich nächstes Jahr auch alles mal selbst erleben kann.
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Lorenz
Benimmregeln in Japan
Super spannend zu lesen, wie wichtig Höflichkeit in Japan ist. Der Artikel bringt die kulturellen Unterschiede toll rüber und hilft, peinliche Fettnäpfchen zu vermeiden!
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