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Japan Blog

Matsumoto 松本市: Miso Brauerei und Castle

Japan im Frühling, unterwegs im Land der aufgehenden Sonne

Reiseblog24 | Matsumoto 松本市: Miso Brauerei und Castle

Matsumoto 松本市

Wo Schneeaffen auf Samurai treffen

Matsumoto, eingebettet in die japanischen Alpen, vereint eindrucksvoll Kultur und Natur. Die Stadt ist berühmt für ihre gut erhaltene Burg aus dem 16. Jahrhundert – Matsumoto-jō, auch „Krähenburg“ genannt. Mit ihren tiefschwarzen Holzbalken und weißen Wänden wirkt sie wie ein stolzer Wächter der Vergangenheit. Vom Burgturm aus bietet sich ein spektakulärer Blick auf die schneebedeckten Berge – besonders magisch im Frühling, wenn Kirschblüten das Gelände säumen.

Ein kurzer Ausflug von hier führt ins Jigokudani-Tal bei Yamanouchi, wo man ein einzigartiges Naturschauspiel erlebt: Japan-Makaken, auch Schneeaffen genannt, baden dort in heißen Onsen-Quellen. Die Tiere lassen sich erstaunlich gelassen beobachten – ein echtes Highlight für Tier- und Fotoliebhaber. Die dampfenden Quellen im Kontrast zum weißen Schnee schaffen eine fast surreal ruhige Atmosphäre.

Matsumoto ist ideal für Reisende, die das authentische Japan erleben wollen – mit einer Mischung aus historischem Flair, alpiner Landschaft und tierischer Begegnung. Ein Ort, der noch lange im Herzen bleibt.

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Matsumoto – Schwarze Burg
Miso-Tradition und kulinarische Überraschungen

Matsumoto war für mich einer dieser Orte, an denen Geschichte und Gegenwart ganz unaufgeregt ineinanderfließen – ohne großes Spektakel, aber mit leiser Eindringlichkeit. Schon der erste Anblick der „Karasu-jō“, der berühmten schwarzen Burg, ließ mich innehalten. Die dunkle Holzfassade, die ihr den Beinamen „Krähenburg“ eingebracht hat, wirkt auf Fotos schon beeindruckend – in Wirklichkeit aber ist sie schlichtweg majestätisch.

 Im Inneren geht es über steile, knarrende Holztreppen von Etage zu Etage. Der Aufstieg ist ein Abenteuer für sich: Die Treppenstufen variieren zwischen 20 und über 40 Zentimeter, und das Gedränge zwischen auf- und absteigenden Besuchergruppen erfordert etwas Geduld. Die Aussicht von oben über die Stadt ist wirklich lohnenswert – aber offen gestanden hatte ich mir vom Inneren mehr erhofft. Die Stockwerke sind spärlich ausgestattet, düster, mit niedrigen Decken und kaum Exponaten. Nur im Eingangsbereich und beim Ausgang findet man ein paar Vitrinen mit Rüstungen und Waffen – ein Hauch der einstigen Blütezeit.

Dennoch entfaltet es seinen ganz eigenen Zauber. Auch der Sonnenaufgang lohnt sich – wenn das Licht über die Berge fällt und die Burg in goldenen Tönen erstrahlen lässt, ist das ein stiller Gänsehautmoment.

Darth Vader & Miso Suppe

Kleine Anekdote am Rande: Angeblich dienten die glänzend schwarzen Rüstungen im Burginneren George Lucas als Inspiration für Darth Vader. Und dann gibt es da dieses unscheinbare Kissen in einem kargen Raum – der Platz, an dem sich der Burgherr im Fall einer Niederlage durch Seppuku hätte das Leben nehmen müssen. Zum Glück kam es nie so weit. Vielleicht auch, weil schon die Zugluft in den oberen Stockwerken tödlich genug war – bei meinem Besuch blies der Wind so eisig durch die Fenster, dass ich froh war, wieder draußen zu sein.

 Ein paar Gehminuten weiter liegt das alte Händlerviertel Nakamachi mit seinen gut erhaltenen Lagerhäusern und den typischen Gitterfassaden. Hübsch anzusehen – ja. Aber irgendwie fehlte mir das Leben, die Atmosphäre, die einen wirklich fesselt. Der Rest der Stadt wirkte auf mich eher grau und zurückhaltend.

 Ganz anders die Ishii-Miso-Brauerei: Eine kleine, aber feine Entdeckung! Seit 1868 wird hier Miso auf traditionelle Weise in riesigen Holzfässern fermentiert. Der kurze Rundgang ist kostenlos, dauert nur zehn Minuten – und lohnt sich. Der würzige Duft liegt schwer in der Luft, und in dem modernen Shop nebenan gibt es alles rund ums Miso zum Mitnehmen. Mein Tipp: Unbedingt das Miso-Eis probieren! Klingt seltsam, schmeckt aber erstaunlich gut – eine süß-salzige Überraschung mit Umami-Kick.

Was macht Matsumoto aus?

Kulinarisch hat Matsumoto noch mehr zu bieten: Die Region ist bekannt für ihre eigenen Buchweizen-Soba-Nudeln. Besonders gut geschmeckt hat es mir im Iidayaken Shinsu Soba gleich am Bahnhof – einfach, authentisch, köstlich. Wer’s deftiger mag, sollte eines der vielen Tonkatsu-Restaurants besuchen. Die knusprige Panade und das saftige Schweinefleisch sind ein Gedicht – und definitiv ein Muss für Genießer.

 Und wer richtig mutig ist, kann sich im Shinmiyoshi an rohem Pferdefleisch versuchen – ja, das gibt es hier wirklich, traditionell serviert und stilvoll angerichtet. Ich habe lieber verzichtet – aber allein das Ambiente mit den Pferdelaternen vor dem Lokal war sehenswert.

 Mein Fazit: Matsumoto ist vielleicht kein klassischer Touristenmagnet – aber gerade das macht seinen Reiz aus. Es sind die stillen Töne, die diese Stadt besonders machen. Für alle, die Japan nicht nur sehen, sondern spüren wollen, ist Matsumoto ein kleiner Schatz abseits der großen Routen.

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Informationen zu Matsumoto

Diese Fakten zeigen die reiche Geschichte und kulturelle Bedeutung von Matsumoto und seiner berühmten Burg. Ein Besuch bietet nicht nur architektonische Schönheit, sondern auch tiefe Einblicke in Japans Vergangenheit.

Die „Krähenburg“ – Matsumoto-jō

Matsumoto Castle, auch bekannt als „Karasu-jō“ (Krähenburg), ist eine der ältesten erhaltenen Burgen Japans. Ihr dunkles Holz und die elegante Architektur verleihen ihr ein einzigartiges Erscheinungsbild. Erbaut im späten 16. Jahrhundert, ist sie ein herausragendes Beispiel für eine Flachlandburg (Hirajiro) .

Ursprünge als Fukashi Castle

Vor ihrer Umbenennung war die Burg als Fukashi Castle bekannt. Sie wurde Anfang des 16. Jahrhunderts von Shimadachi Sadanaga aus dem Ogasawara-Clan errichtet und diente als strategischer Außenposten in der Provinz Shinano

Zentrum des Matsumoto-Domains

Während der Edo-Zeit war die Burg das administrative Zentrum des Matsumoto-Domains. In dieser Zeit wurde sie von 23 aufeinanderfolgenden Fürsten aus sechs verschiedenen Familien regiert

Hauptstadt der Provinz Shinano

Matsumoto wurde während der Heian-Zeit zur Hauptstadt der Provinz Shinano ernannt. Diese politische Bedeutung setzte sich in der Edo-Zeit fort, als die Stadt als Burgstadt florierte

Erhaltung durch Bürgerengagement

Nach der Meiji-Restauration wurde die Burg verkauft und drohte, abgerissen zu werden. Dank des Einsatzes von Bürgern, insbesondere Ichikawa Ryōzō, konnte die Hauptburg erhalten und restauriert werden

Inspiration für Darth Vader

Es wird spekuliert, dass die schwarzen Rüstungen, die in der Burg ausgestellt sind, George Lucas zur Gestaltung von Darth Vader inspiriert haben.

Einzigartige Architektur

Die Burg verfügt über eine seltene Kombination von Verteidigungs- und Wohnstrukturen, darunter der Tsukimi Yagura (Mondbetrachtungsturm), der während friedlicher Zeiten für kulturelle Aktivitäten genutzt wurde.

Erdbebenschäden und Restaurierung

Ein Erdbeben der Stärke 5,4 im Jahr 2011 verursachte Risse in den inneren Wänden der Hauptburg. Die Schäden wurden jedoch erfolgreich repariert, um die Struktur zu erhalten

Beliebter Ort für Kirschblüten

Matsumoto Castle ist ein beliebter Ort für Hanami (Kirschblütenbetrachtung). Während der Blütezeit spiegeln sich die rosa Blüten im Wassergraben der Burg und bieten ein malerisches Bild.

 
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Melanie auf Reisen
Gerade zur richtigen Zeit
Danke für die praktischen Hinweise zur Reisezeit und zur Unterkunft! Ich plane gerade meine erste Japanreise und dein Artikel kam genau zur richtigen Zeit. Gibt’s bald auch was über Japan im Sommer? 😊
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Marco_89
Kosten fehlen...
Der Beitrag ist wirklich schön geschrieben, aber mir fehlt ein bisschen die Info zu den Kosten vor Ort. Gerade Japan gilt ja als eher teuer – ein kleiner Abschnitt zu Tagesbudget oder Spartipps wäre super gewesen!
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TravelNerdChris
Danke für die Infos
Cooler Artikel, aber es wäre toll, wenn du noch ein bisschen mehr über das Essen geschrieben hättest! Streetfood, regionale Spezialitäten – das ist für viele (mich eingeschlossen 😄) ein Highlight jeder Reise.
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Helena87
Japan ist mein Traum
Klasse Beitrag! Besonders die Erklärungen zum Verhalten in öffentliche n Verkehrsmitteln und Restaurants waren sehr aufschlussreich . Perfekt für Japan-Reisende! Ich bin gespannt auf deine Berichte und hoffe, dass ich nächstes Jahr auch alles mal selbst erleben kann.
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Lorenz
Benimmregeln in Japan
Super spannend zu lesen, wie wichtig Höflichkeit in Japan ist. Der Artikel bringt die kulturellen Unterschiede toll rüber und hilft, peinliche Fettnäpfchen zu vermeiden!
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